Sugar-Detox: Gesünder durch den Verzicht auf Süßes?
Dieser Trend lässt uns Umdenken
Wir wissen es alle: Zucker verursacht Karies, Diabetes und ist zudem schlecht für die Figur. Nicht umsonst ruft gleich das schlechte Gewissen, wenn wir mal zu oft zur Schokolade gegriffen haben oder doch noch einen Nachtisch bestellen. Auch ihr habt euch sicherlich schon vor dem Sommerurlaub oder spätestens im neuen Jahr vorgenommen, den Zuckerkonsum etwas einzuschränken, um dem Körper etwas Gutes zu tun. Immer öfter begegnen mir im Supermarktregal in letzter Zeit Produkte mit Zuckeralternativen wie Agavendicksaft, Birkenzucker oder Honig – doch chemisch gesehen bleibt Zucker eben Zucker. Aber soll ich nun komplett darauf verzichten? Gerade beim Gedanken an die bevorstehenden Wintermonate, in denen Lebkuchen, Plätzchen und Schokofondue auf mich warten, ist Sugar-Detox eher schwer vorstellbar. Doch wie gesund und sinnvoll ist ein Zuckerentzug tatsächlich? Lohnt sich eine absolute Entgiftung?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, täglich nicht mehr als 25 Gramm Zucker zu konsumieren. Klingt nach einer relativ geringen Menge und entspricht etwa fünf kleinen Stückchen Schokolade, einem Glas Cola oder 15 Gummibärchen. Tatsächlich kommt jeder Deutsche jedoch nahezu auf das Vierfache am Tag und so wird deutlich, dass wir täglich viel zu viel Zucker zu uns nehmen. Ein radikaler Entzug scheint die Abhängigkeit von Zucker besonders drastisch spürbar zu machen. In Erfahrungsberichten lese ich, dass Stimmungsschwankungen, Akne, Müdigkeit, Kopfschmerzen und ein Gefühl innerer Unruhe keine Seltenheit in der Anfangszeit sind. Neben diesen heftigen Symptomen fordert das starke Verlangen nach Schokolade und Co. besonderes Durchhaltevermögen.
Langsame Gewöhnung nach hartem Entzug
Nach 10 Tagen berichten die meisten davon, dass sich der Körper langsam an den Zuckerentzug gewöhnt. Mindestens 21 Tage sollte die Detox-Kur jedoch dauern. Zuckerentzug bedeutet dabei aber nicht nur den Verzicht auf Süßes, sondern auch Säfte, Weißmehlprodukte, Müsli, Alkohol, Obst, Fertigprodukte und Zuckerersatz-Stoffe sind absolut tabu. Heißt also, dass alle Gerichte selbst zubereitet und gekocht werden müssen. Für viele ist das eine zusätzliche Umstellung. Gegen Ende der Kur wird der Körper dann langsam wieder an Zucker in Form von Milch oder Früchten gewöhnt. Ziel ist es, Zucker zukünftig nur noch in eben dieser natürlich vorkommenden Form zu konsumieren.
Freiwilliger Verzicht auf Süßes
Die positiven Effekte nach einer erfolgreichen Detox-Kur klingen im Gegensatz zum Härtetest in der Anfangszeit sehr vielversprechend: erholsamer Schlaf, bessere Konzentrationsfähigkeit, reinere Haut, bessere Verdauung, mehr Energie und ein niedrigerer Cholesterinspiegel. Für den Körper scheint der Verzicht also eine Wohltat zu sein. Durch den Zuckerentzug verändert sich außerdem der Geschmacksinn, sodass zuckerreiche Produkte extrem süß schmecken und nicht mehr als genussvoll empfunden werden. Eine natürliche Abneigung gegen Zucker entsteht, sodass das einstige Essverhalten sich deutlich verändert.
Detox-Trend fördert Umdenken
Wissenschaftlich fundierte Kenntnisse zum Thema Zucker-Detox gibt es bisher noch nicht. Sicher ist jedoch, dass Zucker die Haut altern lässt. Mediziner sehen ebenso einen Zusammenhang zwischen übermäßigem Zuckerkonsum und Übergewicht sowie Diabetes. Außerdem springt durch den Botenstoff Dopamin unser Belohnungssystem im Gehirn an, wenn wir zu Süßem greifen. Dadurch fällt der Verzicht am Anfang der Kur so schwer und es treten Entzugssymptome auf. Trotz der fehlenden wissenschaftlichen Studien hat der Zucker-Detox-Trend einen durchaus positiven Effekt: Wir hinterfragen unseren eigenen Zuckerkonsum und entwickeln ein neues Bewusstseins für Zucker und Produkte, die Zucker enthalten. Ich für meinen Teil, schaue im Supermarkt nun zweimal auf die Inhaltsstoffe von Joghurt, Saucen, Dressings und Co.
Woher der Heißhunger auf Süßes kommt erfahrt ihr in unserem neuen Blogbeitrag!