Heißhunger vermeiden
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Heißhunger: Woher kommt das Verlangen nach Schokolade & Co.?

Jeder kennt ihn, keiner mag ihn – Heißhunger

Nachmittags im Büro oder abends auf der Couch tritt sie bei mir am häufigsten auf – die Lust auf Süßes. Dieses plötzliche Verlangen zu ignorieren fällt mir oft wahnsinnig schwer und so gebe ich dem Schokoladenhunger dann meist nach. Klar, ab und zu sollte man sich auch etwas gönnen, aber trotzdem frage ich mich, woher genau dieser häufige Heißhunger rührt. Da wahrscheinlich jeder diese plötzliche Lust auf Schokolade, Chips, Gummibärchen und Co. kennt, ist es höchste Zeit, der Ursache von Heißhunger auf den Grund zu gehen.

Vorab sei einmal gesagt – wie schnell wir zwischen zwei Mahlzeiten Hunger verspüren und wie lange wir es ohne Essen aushalten, hängt vor allem von unserem individuellen Stoffwechsel ab. Während der eine lange Pausen problemlos durchsteht, knurrt beim anderen schon nach wenigen Stunden erneut der Magen und ein kleiner Snack ist nötig um sich nicht mehr so schlapp zu fühlen. Neben dem Körperbau und den individuellen Anlagen spielen aber auch die persönlichen Ernährungs- und Essgewohnheiten eine wichtige Rolle, wenn es um unsere Essensgelüste geht. Stress und die aktuelle Stimmungslage beeinflussen ebenso das persönliche Hungergefühl.

Hunger als lebenserhaltendes Signal

Hunger signalisiert uns schlicht und einfach, dass unser Körper Nährstoffe benötigt. Ausschlaggebend ist dabei der Zuckergehalt im Blut. Sinkt der Blutzuckerspiegel ab, verspüren wir Hunger, der Magen zieht sich zusammen, Geruchs- und Geschmackssinn werden sensibler und die Speichelproduktion wird angeregt. Nervenbotenstoffe, Hormone, das vegetative Nervensystem, Leber und Verdauungstrakt beeinflussen diese Vorgänge, die über das Sättigungs- und Hungerzentrum in unserem Gehirn geregelt werden.

Zucker als schneller Energielieferant

Sinkt unser Blutzuckerspiegel drängt unser Körper schnell nach einem Energieschub und die Lust auf Zucker steigt. Kohlenhydrate bestehen aus unterschiedlichen Zuckerverbindungen, die bei der Verdauung u.a. in Glukose aufgespalten werden. Glukose gelangt dabei ins Blut und ist somit ein schneller Energielieferant. Obwohl der Blutzuckerspiegel schnell wieder steigt, liefern besonders Weißmehlprodukte und Haushaltszucker keine wichtigen Nährstoffe. Der Energieschub ist nur von kurzer Dauer und der Blutzuckerspiegel sinkt erneut. Die logische Folge: Hunger kommt auf.

Hinweis auf Nährstoffmangel

Fehlen unserem Körper Nährstoffe wie Zink, Magnesium, Eisen oder besteht ein Vitaminmangel signalisiert er uns auch das häufig mit einem Hungergefühl. Die Lust auf Süßes kann hierbei ein Zeichen für Zink- oder Magnesiummangel sein. Gute Zink-Lieferanten für unseren Körper sind Nüsse und Kerne. Statt zur Schokolade zu greifen, lohnt sich eine Alternative wie Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Erdnüsse oder Walnüsse. Aber auch Haferflocken und Linsen punkten mit einem hohen Zinkgehalt. Auch wer eine Portion Magnesium nötig hat, darf zur Nuss greifen. Hülsenfrüchte und grünes Gemüse wie Brokkoli, Spinat oder Grünkohl versorgen den Körper mit Magnesium.

   

Ist das Verlangen nach Deftigem statt Süßem besonders groß, könnte das ein Hinweis sein, dass der Körper nach Natrium, oder den Vitaminen D, B1 und B6 verlangt. Besonders im Winter mangelt es vielen an Vitamin D, da der größte Lieferant, die Sonne, sich seltener zeigt. In der kühlen Jahreszeit heißt es also öfter mal Lachs, Pilze, Avocado oder Eier essen. Oliven und Eier können zudem den Natrium-Speicher füllen.

Einfluss von Hormonen und seelischem Befinden

Nicht nur ein Nährstoffmangel kann Auslöser für Heißhunger sein. Auch Hormone, die unsere Gefühle, Stimmungen, Stressreaktionen und unseren Schlaf beeinflussen, wirken sich auf unser Hungergefühl aus. So spielen Serotonin, Noradrenalin, Kortison und Wachstumshormone bei unseren Essensgelüsten eine wichtige Rolle. Essen aktiviert außerdem unser Belohnungszentrum im Gehirn und so ist es kaum verwunderlich, warum wir oftmals zu Chips und Schokolade greifen, wenn wir uns schlecht fühlen. Negative Emotionen versuchen wir gerne mit unserer Lieblingsspeise zu kompensieren – wir wollen uns ja schließlich etwas Gutes tun und uns besser fühlen. Seelische sowie körperliche Einflüsse wirken sich also deutlich auf unseren Appetit aus und spielen mitunter auch zusammen.

Um herauszufinden, woher der persönliche Heißhunger rührt, ist es wichtig, zu beobachten, wann er auftritt und worauf der Appetit in diesen Momenten am größten ist. Alternativen zum Schokoriegel wie Nüsse oder Früchte machen nicht nur länger satt, sondern versorgen den Körper mit wichtigen Nährstoffen. Zudem hilft es, sich an regelmäßige Essenszeiten zu gewöhnen.

Warum es sich lohnt, auf Zucker zu verzichten und was es mit dem Sugar-Detox auf sich hat lest ihr in unserem letzten Blogpost.

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