Naturkosmetik vs. konventionelle Kosmetik
Wie viel Natur steckt wirklich in deiner Naturkosmetik?
Wo Naturkosmetik draufsteht, steckt nicht immer genau das drin. Meist ist es gar nicht so leicht zu erkennen, wie natürlich das jeweilige Produkt wirklich ist. Das liegt unter anderem daran, dass Naturkosmetik kein geschützter Begriff ist. Hersteller haben also freie Hand, was die spezifischen Inhalte der Produkte angeht.
Was bedeutet das denn jetzt genau?
Unter Naturkosmetik versteht man erst einmal alle Produkte, die aus natürlichen, naturnahen oder naturidentischen Inhaltsstoffen bestehen. Der Anteil der natürlichen Inhaltsstoffe im Produkt ist hierbei nicht vorgegeben. Das bedeutet, dass auch Cremes, die zum Beispiel nur zur Hälfte oder weniger aus natürlichen Stoffen bestehen, als Naturkosmetik bezeichnet werden können. Zudem ist Kosmetik an sich per se nicht natürlich, da die Stoffe chemisch verarbeitet werden müssen, um bestimmte Strukturen und Konsistenzen zu erreichen.
Und wie erkenne ich echte Naturkosmetik?
Über die Jahre haben sich immer mehr Hersteller zusammengetan und mehrere Standards und Siegel entwickelt, um echte Naturkosmetik zu zertifizieren.
Wichtige Standards für die Herstellung sind:
- die Verwendung von pflanzlichen Rohstoffen, welche aus ökologischem Anbau stammen
- keine Stoffe wie Silikon oder Mineralöle
- natürliche Konservierungsmittel wie Ascorbinsäure (Vitamin C) anstatt Konservierungsstoffe wie Parabene
- keine synthetischen Farb- oder Duftstoffe
Anhand dieser Siegel erkennt ihr wirklich natürliche Produkte:
- „Kontrollierte Kosmetik“ des BDIH
- Natrue-Label mit drei verschiedenen Stufen: 1. Naturkosmetik, 2. Naturkosmetik mit Bio-Anteil, 3. Biokosmetik
Good to know: Zertifiziert wird immer nur das einzelne Produkt und nicht die ganze Marke.
Tierversuchsfrei ≠ vegan
Man könnte meinen, dass es ziemlich überflüssig sei, auf ein Produkt „vegan“ zu schreiben, wenn es doch sowieso ohne Tierversuche ist. Das ist leider ein weitverbreiteter Mythos. Kosmetik enthält nämlich häufig tierische Stoffe wie Milch, Honig oder Bienenwachs. Das Label „vegan“ macht also Sinn, wenn du bei deiner Kosmetik auf tierische Stoffe verzichten möchtest.
Nicht jede Haut verträgt Naturkosmetik
Dass natürliche Kosmetik verträglicher für die Haut ist, ist und bleibt ein langerhaltendes Gerücht. Doch so einfach ist das nicht. Jede Haut ist unterschiedlich. Wenn deine Haut sehr empfindlich ist oder du an einer Hautkrankheit wie Neurodermitis leidest, solltest du hiermit vorsichtig sein. Frag hierfür am besten nochmal deinen Hautarzt.